Telecom – Projekt 1
Intelligente Steuerung für intelligente Wärme
David Nussbaum
David Nussbaum, Bereichsleiter, Mitte, Ostermundigen

Die Energie Thun AG investiert in den Ausbau des Fernwärmenetzes in Thun und Uetendorf. Fernwärme ist heute in aller Munde. Die Art und Weise der Steuerung jedoch weniger. Hier kommt die Arnold AG mit ihrem Wissen rund um die Glasfasertechnik ins Spiel.
Vor rund sechs Jahren hat sich die Energie Thun AG entschieden, nebst ihren anderen Betriebsbereichen neu auch in den Bereich Fernwärme zu investieren. Anfang 2021 hat die Energie Thun AG mit dem Bau der Hauptleitungen begonnen. Seit März 2022 beliefert sie erste Kund:innen mit Fernwärme. Mit der Investition in die umweltfreundliche und regionale Wärmeversorgung stellte sich auch die Frage nach einer entsprechenden Steuerung dieser Technologie. Relativ rasch wurde klar, dass die Steuerung mittels Glasfaserkabel erfolgen sollte. In einem Workshop durfte die Arnold AG der Energie Thun AG die verschiedenen Möglichkeiten einer Realisierung mittels Lichtwellenleiter vorstellen. Für einen Teil des Ausbaugebiets fiel der Entscheid auf eine Verkabelung mittels Mikrorohren und anschliessendem Einblasen von Glasfaserkabeln. Dies bringt gegenüber der bisherigen Methode mit Kupfer einige Vorteile mit sich. Die dem Fernwärmenetz angeschlossenen Liegenschaften werden mit einem mehrfaserigen LWL-Kabel erschlossen. Somit stehen in allen erschlossenen Gebäuden zusätzliche Fasern für anderweitige Benutzungen wie Kommunikation, Anschluss Smartmeter oder weitere Dienste zur Verfügung. Werden solche Dienste gewünscht oder verlangt, sind keine kostspieligen Tiefbauarbeiten mehr nötig, um diese zu realisieren. Ein weiteres Plus dieses Konzepts ist sicherlich auch der Bau der Kommunikationsanlage. Mit Glasfaserkabeln werden die Gebäude einzeln, das heisst sternförmig, erschlossen und nicht wie bei Kupferkabeln mittels Abschlaufungen von Liegenschaft zu Liegenschaft. So kann eine Erschliessung mit dem Zutritt zu einer Liegenschaft abgeschlossen werden, was bei Kupfer nicht möglich wäre, da jeweils mehr als ein Zutritt benötigt würde. Möchte beispielsweise ein Hauseigentümer einen Umbau in seiner Liegenschaft vornehmen, tangiert dies mit der aktuellen Bauweise nur seine eigene Steuerleitung der Fernwärme.


Die Arnold AG ist seither mit der Verlegung der Rohre, dem Einblasen der LWL-Kabel und mit den Spleissarbeiten beauftragt. Dies in engem Kontakt mit der Energie Thun AG. Teilweise werden bis zu zehn Mikrorohre gleichzeitig eingezogen, was entsprechende Gerätschaften erfordert. Der Aufbau des Steuernetzes gleicht somit 1:1 dem Bau eines FTTH-Netzes.

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