Energie – Projekt 4
Herausfordernde Montagearbeiten mit dem Helikopter
Stephan Zesiger Projektleiter Arnold AG
Auf einer Trasselänge von rund zehn Kilometern wurden 27 neue Masten gebaut. Der Neubau der Leitungen zwischen Mörel und Fiesch/Ernen ist aufwendig und aufregend. Höhenangst dürfen die Arbeiter im gebirgsähnlichen Gelände jedenfalls nicht haben.
Mit diesem Netzprojekt wird die im Kanton Wallis produzierte Energie in die verbraucherstarken Kantone im Mittelland transportiert. Bis ins Jahr 2024 soll der Abschnitt Mörel–Fiesch/Ernen realisiert werden. Dies geschieht im Rahmen des Neubauprojekts Mörel–Ulrichen. Der Abschnitt zwischen Fiesch/Ernen und Ulrichen wurde bereits komplett neu gebaut. Das neue Unterwerk Ernen wird voraussichtlich bis Ende 2023 fertiggestellt. Der betroffene Abschnitt umfasst eine Trassenlänge von rund zehn Kilometern, auf der 27 neue Masten errichtet werden. Der Neubau dient als Ersatz für die bestehenden 220- und 65-kV-Leitungen. Zusätzlich wird eine 132-kV-Schleife der SBB auf der neuen Leitung aufgelegt. Die neue Leitungstrasse befindet sich am Berghang und somit im deutlichen Abstand zur alten Trasse. Nach Inbetriebnahme der neuen werden die bestehenden Leitungen demontiert. Dieses spannende Projekt führt die Arnold AG einmal mehr in Zusammenarbeit mit der Swissgrid AG durch, mit der sie eine langjährige Partnerschaft pflegt. Die aufwendige Planungsphase nahm mehrere Jahre in Anspruch und unterlag grundsätzlich der Swissgrid AG und ihren Partnern. Die Bauleitung vor Ort übernimmt das Planungsbüro der AFRY AG.


Eine grosse Herausforderung bei den täglichen Arbeiten unter freiem Himmel sind die jeweils herrschenden Witterungsverhältnisse. Kommt hinzu, dass die Masten auf zum Teil gebirgsähnlichem Gelände positioniert werden müssen. Der Einsatz eines Helikopters ermöglicht die hierfür nötigen Personen- und Materialtransporte. Dank der erteilten Bewilligung des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) können zudem Personentransporte am hängenden Seil durchgeführt werden. Den Arbeitern ist es somit möglich, die Montage der Ausleger im Eiltempo durchzuführen, da sie direkt an den Maststamm geflogen werden. Die neue Leitungsführung liegt im gesamten Projektperimeter südlich der bestehenden Bauzonen und Siedlungsgebieten. Die Verlegung der Leitung aus dem Uferbereich der Rhône und aus dem offenen Landwirtschaftsland an den bewaldeten Hang behebt in mehreren Gemeinden das Konfliktpotenzial der bestehenden 220-kV-Leitung mit der Bauzonenausscheidung. Das führt zu einer deutlichen Verbesserung des Landschaftsbildes gegenüber der bestehenden Situation. Das Projekt hat aufgrund der weltweiten Krisen mit Lieferverzögerungen zu kämpfen und wird daher bis ins Jahr 2024 weitergeführt. Der Anschluss der neuen Leitung ans Netz erfolgt Ende 2023. Der Rückbau der alten Leitung soll dann im Jahr 2024 in Angriff genommen werden.



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