Verkehr – Projekt 2
Verkabelung Freileitung «Swiss Pyramid» Sektion 2
Tom Held, Chefmonteur Arnold AG und Thomas Schwendimann, Bauleiter Arnold AG
Nach der Störungsbehebung infolge des Sturms «Evi» im Jahr 2018 beschloss die Niesenbahn AG, die komplette 16-kV-Freileitung der Sektion 2 zu verkabeln. Aufgrund der Störungsbehebung zählte der Kunde auch bei der Planung und Durchführung dieses Folgeprojekts auf die Unterstützung der Arnold AG.
Die Arnold AG führte die Planung für die Verkabelung der Sektion 2 an der «Swiss Pyramid» in Zusammenarbeit mit der Niesenbahn AG durch. Die Arbeiten für dieses Projekt erfolgten im Bereich der Mittelstation Schwandegg bis hin zum rund 500 Meter weiter oben liegenden ersten Tunnelportal auf 1'900 m ü. M. Bevor die Ausführungen der Arbeiten im Februar 2022 in Angriff genommen werden konnten, mussten im Vorfeld mehrere Bewilligungsverfahren durch das ESTI (Eidgenössisches Starkstrominspektorat) abgewartet werden. Des Weiteren galt es, ein geeignetes Zeitfenster zu definieren, während dem die Bahn im Rennovationsbetrieb stehen und somit für den öffentlichen Verkehr gesperrt werden würde. Die Tiefbauarbeiten wurden im Sommer 2021 durch eine externe Tiefbaufirma ausgeführt. Da das durchschnittliche Gefälle bei 53 Prozent liegt, wurden alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen gestellt, die ausnahmslos hervorragend gemeistert wurden. Zudem war beispielsweise die Baustelle ab Mülenen Talstation nur mit der Bahn, zu Fuss oder per Helikopter zugänglich. Die Verlegung der 16-kV-Kabel (XKDT-YT) erfolgte in zwei Etappen. In einem ersten Schritt wurde von der Mittelstation bis zum Muffenschacht ein neues Kabel eingezogen. Anschliessend folgte die Verlegung des im Jahr 2018 provisorisch installierten Kabels in die Rohranlage vom Muffenschacht bis zum Tunnelportal – dieses war im Zuge der Störungsbehebung durch den Wald gezogen worden.


Das neue Kabel wurde mit der Bahn von Mülenen bis zur Mittelstation Schwandegg transportiert. Für das Einziehen der beiden Kabel arbeiteten die Mitarbeitenden der Niesenbahn AG und der Arnold AG Hand in Hand. Die Zusammenarbeit verlief reibungslos und einwandfrei. Für eine spezielle Challenge sorgten die bereits erwähnte Topografie und die äusseren Einflüsse wie Schnee, Wind und Kälte. Zum Beispiel waren die Stufen seitlich der Schienen teilweise mit Eis bedeckt, weshalb mit Steigeisen gearbeitet werden musste. Oder es war nötig, Arbeitsmaterial mit Rettungsschlitten zu transportieren. Dank einer ausführlichen Planung gelang es, die Stromabschaltung des Berghauses Niesen Kulm auf ein Minimum von zwei Tagen zu reduzieren. Nach der Inbetriebnahme des neuen Kabels stand die Demontage der alten Freileitung auf dem Programm. Für den Abbau des vor dem oberen Tunnelportal platzierten und 1,8 Tonnen schweren Kabelübertragungsmastes HEB kam ein Helikopter des Typs K-Max der Firma Rotex zum Einsatz. Die leichteren Holztragwerke konnten mit dem kleineren Helikopter Écureuil abtransportiert werden. Die Neuverkabelung an der «Swiss Pyramid» war aufgrund der Gegebenheiten ein äusserst interessantes und anspruchsvolles Projekt. Dank des grossartigen Einsatzes der Niesenbahn AG und der Arnold AG konnten die Arbeiten in der geforderten Qualität und termingerecht innert zehn Arbeitstagen abgeschlossen werden.


Video: Bernhard Bühlmann
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